Der Einladung der Oberbürgermeisterin an die Stadtratsmitglieder folgten neben Vertretern der Linken (Herr Schubert, Herr Jähnert), der SPD (Herr Fritzsche) auch weitere interessierte Gäste (Herr Menke, Herr Pichl (parteilos), Herr Vogel).
Die Lenkungsgruppe war durch Herrn Färber, Herrn Laudenbach (beide AG Bürgerhaushalt), Herrn Klein, Herrn ten Venne (beide Bürgernetz Gera-Greiz e.V.) und Herrn Dr. Werner (Stadtverwaltung) vertreten.
Nach einer kurzen Begrüßung und Einleitung durch den Projektkoordinator, Herrn Drobny, übernahm Herr ten Venne die Präsentation des Projektstandes und schloss mit einem Ausblick auf die anstehenden Ausbauschritte des Backbones und der Entwicklungen in Zwötzen.
Diskussionsthemen
Projekt allgemein
Die offene Diskussionsrunde wurde von Herrn Schubert eingeleitet, der erneut seine Sorgen um den Projektfortschritt im Vergleich zum ursprünglichen Projektzeitplan vorbrachte. Herr Drobny bestätigte die Verzögerungen und wies erneut auf die aktualisierte Zeit- und Kostenplanung hin.
Nach einer längeren Vorlaufzeit für den Beginn der Arbeiten am Backbone sollten die Folgeschritte deutlich schneller durchführbar sein. Besichtigungen, Bewertungen und die Rangfolgenerstellung (Lenkungsgruppe) sind nun abgeschlossen.
Pro Ausbauschritt wird ein technisches Konzept (AG Technik) erstellt, dass die Grundlage für die Beauftragung (SV) bzw. Durchführung der Elektroinstallationen und die Beschaffung (SV) und Konfiguration (AG Technik) der Geräte bildet.
Öffentlichkeitsarbeit
Herr Fritzsche mahnte die geringe Sichtbarkeit des Projekts und der Freifunkcommunity an und wünschte sich eine größere Medienpräsenz. Herr Drobny wies auf die vorhandene Projektwebseite als Hauptveröffentlichungsplattform hin, bestätigte aber gleichzeitig die geringe Anzahl an weiteren Pressemitteilungen in den vergangenen Monaten. Die Bekanntgabe von Freifunktreffen in den örtlichen Wochenzeitungen und die Verbreitung in den sozialen Medien wurde von Herrn Pichl vorgeschlagen.
Herr Schubert schlug vor, Projektmittel (Honorargelder) beispielsweise für eine "Sprechstunde" einzusetzen um einen regelmäßigen Anlaufpunkt für Bürger zu schaffen.
Herr Menke freute sich über die gute Erreichbarkeit des Freifunknetzes in der Innenstadt, wünschte sich aber eine Vorschaltseite um die Nutzer besser auf das Netz hinweisen zu können. Herr Klein erklärte die mit diesem Wunsch verbundenen Eingriffe in den Datenverkehr und die bewusste Entscheidung der Community dagegen und stellte anschließend den Gästen einige Grundzüge der Freifunkinitiative (freier Datenverkehr, anonymer Zugang, lokale Dienste) vor.
Herr Laudenbach regte an, die anstehenden Wahlkampfveranstaltungen der Parteien zu nutzen um ein Bekenntnis zu Freifunk zu bekommen und die Auslage von Flyern an den Wahlkampfständen zu ermöglichen.
ÖPNV und Bahnhöfe
Dem von Herrn Fritzsche vorgeschlagenen Freifunkausbau in Bussen, Bahnen und auf den Bahnhöfen musste Herr Drobny aus technischer und organisatorischer Sicht eine Absage erteilen.
Die Bahn teilte auf eine dementsprechende Anfrage am 13.12.2016 mit, dass es "eine Vereinbarung zwischen der DB AG und der Deutschen Telekom [gibt], welche es ausschließlich der Telekom erlaubt, WLAN auf Bahnhöfen zu installieren".
Das Angebot eines kostenlosen WLANs in Bussen und Straßenbahnen wird aus technischen Gründen im Projekt nicht weiterverfolgt, da WLAN nicht zur Anbindung sich schnell bewegender Gegenstellen geschaffen wurde. Eine Ausrüstung mit UMTS-Antennen in den Bussen ist hier technisch sinnvoller.
Hackerspace
Herr Fritzsche und Herr Schubert wünschten sich eine Aussage darüber, warum der Aufbau eines Hackerspaces nicht weiterverfolgt wird.
Herr ten Venne erklärte die Entscheidung des Vereins, selbst einen Treffpunkt für technisch Interessierte einrichten zu wollen. Die Unabhängigkeit von Fördergeldern und Bedingungen und die bessere Steuerbarkeit der Kosten insbesondere für die Nachnutzung gaben für den Verein den Ausschlag.
Betreiberkonzept
Durch Herrn Menke wurde ein Konzept für den nachhaltigen Betrieb des Netzwerks angeregt. Herr Dr. Werner erläuterte kurz das in der Entstehung befindliche Betreiberkonzept, dass dem Stadtrat nach Abschluss der Ausarbeitung durch die Verwaltung vorgelegt wird.
Buga
Herr Schubert fordert nachdrücklich (mit Verweis auf das Beispiel im Konzept) den Ausbau eines WLAN-Angebots im Buga-Park.
Herr Drobny schildert erneut die technischen Schwierigkeiten (kein/wenig Breitband verfügbar, Endgeräte erfordern eine hohe Zahl an Routern/Standorten) und den in der Lenkungsgruppe gewählten Ansatz eines Ausbaubeginns am Stadion. Herr Pichl weist auf eine hohe notwendige, technische Leistungsfähigkeit der Hardware hin um die angenommenen Nutzerzahlen versorgen zu können. Herr Drobny sieht die Accesspoints nicht als Einschränkungen an, da einer Überlastung einzelner Geräte durch eine Reduktion der Sendeleistung teilweise begegnet werden kann.